Als pures Kinderglück bezeichnet Patrick Fischer den Moment, als er an Weihnachten 1978 – gerade einmal dreijährig – zum ersten Mal in voller Hockeymontur neben dem Christbaum stand. Wenig später erweiterte er seinen Aktionsradius massgeblich: Vom Teppich auf’s Eis! Er durfte dem EV Zug beitreten und vierzehn Jahre später gab er sein Debüt in der höchsten Schweizer Eishockeyliga. Dort bestritt er 661 Partien, zudem 183 Länderspiele für die Schweiz und unzählige weitere Einsätze bei anderen Teams. Für diese Verdienste wurde er auf der «Wall of Fame» verewigt und «seine» Rückennummer 21 wird seither keinem anderen Zuger Spieler mehr vergeben.
Im Dezember 2015 übernahm der Februar-Zunft-Gast den Cheftrainerposten der Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft. Zuvor war er schon als Assistenztrainer am Gewinn der Silbermedaille 2013 beteiligt und «holte» 2018 in Kopenhagen erneut eine Silberne. Im selben Jahr wurde Fischer auch zum Trainer des Jahres, seine Mannschaft zum Team des Jahres ausgezeichnet.
Hockey ist (s)eine ganz persönliche Geschichte, seine Lebenskarriere. Aber für ihn gilt auch: «It‘s all a game». Mit seinem Buch «GAME TIME», welches er mit Doris Büchel (Ehefrau von Skirennfahrer Marco Büchel) schrieb, möchte er u.a. aufzeigen, dass auch der hundskommune Alltag seine eigenen Spielregeln kennt. Man kann gewinnen – aber auch verlieren. Unser Gast somit ist nicht nur ein erfolgreicher Spitzensportler, sondern auch ein Lebensbegleiter. Nicht «umsonst» sagt er: «Wenn ich jemandem zeigen kann, wie man ein Tor schiesst, freut mich das mehr, als wenn ich selbst eines schiesse». Um dies herauszufinden, reiste er auch um die Welt und lebte mit Shipibo-Indianern im Amazonasgebiet von Peru. In jüngeren Jahren absolvierte Patrick, parallel zu seiner Eishockeyausbildung, eine kaufmännische Lehre und heute lebt er mit seiner zweiten Frau und der gemeinsamen kleinen Tochter in Sulz LU. Sein Sohn aus erster Ehe ist schon volljährig. Mehr über den prominennten Referenten gibt’s auch auf seiner Internet-Homepage www.patrickfischer.me zu erfahren.
Nachdem uns bereits einige Grössen des Eishockeysports besucht haben, sind wir gespannt auf ein weiteres Highlight aus dieser Ecke. Und falls es unserm Gast nicht gelingen sollte, den Zünftern vom Stauffacher beizubringen, wie sie Tore schiessen – so vielleicht immerhin, wie sie es vermeiden, den «Vogel abzuschiessen». Das wäre doch schon einmal etwas!