Noch während der laufenden Saison ist mit Hansi Schmid wiederum ein Schweizer Eishockey-Urgestein zu Gast bei den Zünftern zum Stauffacher. Berner Hockeyfans müssen jedoch enttäuscht werden: Obwohl zum Thema Bären, hat sein Vortrag «Arosa Bärenland – wo sich nachhaltiger Tierschutz und innovativer Tourismus vereinen» nichts mit Eishockey aus unserer Hauptstadt zu tun. Der in Arosa aufgewachsene Hansi begann zwar im Alter von zehn Jahren Eishockey zu spielen, schaffte es als Stürmer seiner Heimatmannschaft in die Nationalliga A und war danach unter anderem auch drei Jahre lang Captain beim ZSC. Trotz seiner langen Karriere bei renommierten Teams konnte unser Referent noch nie einen Meistertitel erringen. Zum Glück hat er jedoch auch ein Leben neben dem Eis! Nach der Matura und einem Agronomiestudium begann er 1980 an der Universität Zürich sein Zoologie-Studium. Dieses ermöglichte ihm, von 1999 bis 2017 Leiter der Tierpflege im Zoo Zürich und anschliessend wissenschaftlicher Leiter des Arosa Bärenlandes zu sein. Doch wie kommen Bären ins bündnerische Schanfigg? Anfangs 2010 suchte der Bärenpark Bern einen Platz für seinen Nachwuchs. Also doch etwas für die Berner unter den Zünftern! Der Aroser Tourismusdirektor wollte diese Tiere aufnehmen und stellte ein Projektteam dafür zusammen, welchem auch der Aroser und Bärenexperte Hansi Schmid angehörte. Allerdings scheiterte dieses erste Vorhaben. Gemeinsam mit der Tierschutzorganisation «Vier Pfoten» wurde das Projekt später angepasst und unter dem Namen «Bärenland Arosa» reaktiviert. 2018 konnte schliesslich eine Bärenanlage mit tierschützerischen Elementen in einem touristischen Umfeld eröffnet werden. Bären aus Gefangenschaft können nicht mehr ausgewildert werden, denn sie sind zu sehr an den Menschen gewöhnt. Das Arosa Bärenland bietet solchen Bären die Möglichkeit, Instinkte und ihr natürliches Verhalten wieder zu entdecken. Obschon es auch eine touristische Funktion erfüllen soll, wird der direkte Kontakt zwischen Mensch und Tier auf ein Minimum reduziert und keine Nachzucht betrieben. Denn schliesslich sind diese Bären nicht aus Gummi! Das abwechslungsreich strukturierte Gelände mitten im Ski- und Wandergebiet von Arosa bietet ihnen jedoch ein tiergerechtes Zuhause und sie können hier ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben, baden, graben, umherstreifen, klettern und die arttypische Winterruhe halten. Freuen wir uns also auf einen ehemaligen Eislöwen, welcher über Bären berichtet – uns aber bestimmt keinen solchen aufbinden will.…!
